Warum darf man ein Notladekabel nicht in eine Verlängerung stecken?

Technik Ladekabel Sicherheit

Das Notladekabel ist praktisch, keine Frage — und die Versuchung, einfach eine Kabeltrommel zum Laden in der Ferienwohnung zu nutzen, ist groß. Trotzdem sollte man das nicht machen, denn man umgeht damit einen wichtigen Sicherheitsmechanismus: Ein Notladekabel besitzt nämlich einen Temperatursensor im Schukostecker. Damit wird die Temperatur des Schukosteckers überwacht. Wenn der Stecker zu warm wird, schaltet das Notladekabel ab und verhindert, das die Steckdose überlastet wird. Das ist durchaus wichtig, denn Schukosteckdosen sind leider nicht für Dauerlasten wie Notladekabel gebaut.

In folgendem Bild sieht man, das neben den üblichen drei Leitungen auch zwei kleinere Drähte in den Schukostecker eines Notladekabels führen:

Anschlüsse des Thermoelements im Schuko-Stecker einer ICCB

Diese Drähte sind mit dem Temperatursensor verbunden, d.h. die Temperatur kann während dem Laden überwacht werden. Eine Schukoverlängerung hat diese Kontakte bzw. die Temperatursensoren nicht. Mit einer Verlängerung umgeht man also diese Schutzfunktion, denn: Nur die Kupplung der Verlängerung wird durch den Temperatursensor überwacht. Das Steckerende, was dann ja in einer weiteren Schukosteckdose steckt, bleibt leider ungeschützt. Das kann durchaus brandgefährlich werden:

Verschmorte Schukosteckdose

Die oben beschriebene Konstruktion “Notladekabel in Verlängerungskabel in die Steckdose” hatte hier bei einem Ladestrom von 12A ausgereicht, damit diese Steckdose geschmolzen ist. In diesem Fall kam es zu keinem Brand. Trotzdem muss man den Hinweis der Hersteller, das keine Verlängerungen zulässig sind, ernst nehmen! Wer unbedingt eine Verlängerung fürs Notladekabel braucht hat in meinen Augen zwei Handlungsoptionen:

  1. Statt einer normalen Steckdose baut man eine verstärkte Schukosteckdose wie z.B. die Legrand Green-UP (Nr. SAT00194) ein. Diese hat verstärkte Kontakte und erwärmt sich deshalb nicht wesentlich. Leider sind diese Steckdosen sehr teuer.
  2. Alternativ dazu bietet sich eine CEE-Steckdose in blau an. Diese kennt man in Deutschland auch als “Campingstecker”. Sie sind für Dauerlasten im Außenbereich konstruiert und es gibt auch Notladekabel, die schon den passenden CEE-Stecker statt einem Schukostecker montiert haben. Oder, wenn man ein Verlängerungskabel für sein Schuko-Notladekabel braucht: Man verwendet an einer CEE-Steckdose ein Verlängerungskabel, das auf der einen Seite einen CEE-Stecker und auf der anderen Seite eine Schukokupplung hat. In letzteres steckt man dann sein (Schuko-)Notladekabel, das dann die Temperatur der Schukokupplung überwachen kann.

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