Was ist ein Notladekabel?

Technik Ladekabel
Ein Notladekabel mit Typ 2-Stecker.

Das Notladekabel gehört oft zum Lieferumfang eines Autos und ist dafür gedacht, im Notfall auch an einer Schukosteckdose laden zu können. Im Kabel ist eine kleine “Ladestation” integriert (“In-Cable Control Box”, ICCB). Diese ICCB übernimmt nicht nur die Kommunikation mit dem Fahrzeug: Sie überwacht auch die Schukosteckdose und die Stromversorgung dahinter. Das Notladekabel ist damit sehr flexibel einsetzbar — eine Schukosteckdose findet man schließlich überall. Gleichzeitig ist in der ICCB auch ein Fehlerstromschutz enthalten. Das ist wichtig, denn nicht jede Steckdose ist mit einem Fehlerstromschutzschalter (“FI”) ausgestattet.

Der große Nachteil des Kabels ist allerdings, das nur ein recht geringer Ladestrom von 10A oder 13A zur Verfügung steht; natürlich nur einphasig. Trotzdem haben viele Elektroautofahrer keine Wallbox, sondern nutzen das Notladekabel als permanente Lademöglichkeit. Einige Notladekabel (z.B. das oben abgebildete Notladekabel eines VW e-up!) bieten ausserdem die Möglichkeit, den Ladestrom in Schritten einzustellen.

Wenn man das Kabel regelmässig verwendet sollte man einen Elektriker mit der Prüfung der Schukosteckdose beauftragen. Denn: Die Ladeleistung ist zwar gering, liegt aber über einen langen Zeitraum an und belastet damit die gesamte Elektroinstallation deutlich stärker als andere Geräte. Gerade in Elektroinstallationen, die älter als 15 Jahre sind, sollte man diese überprüfen lassen.

Es gibt auch speziell verstärkte “Lade-Schukosteckdosen” z.B. von Legrand. Diese sind deutlich belastbarer und damit weniger anfällig; allerdings sind sie auch deutlich teurer als normale Schukosteckdosen. Alternativ kann man auch eine blaue CEE-Steckdose (“Campingstecker”) einsetzen, allerdings braucht man dann ein Notladekabel mit eben diesem Campingstecker. Charmant daran: Eine CEE-Steckdose ist wesentlich robuster und auch besser wettergeschützt.

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