Was tun wenn die Ladeabrechnung falsch ist?

Unterwegs Ladetarif

Ich bin ja als recht lautstarker Kritiker der Sicherheit von Ladekarten bekannt. Leider tut sich an der Front nichts. Zwar hat sich die Branche redlich bemüht, die Vorgaben des Eichrechts endlich umzusetzen — das heisst aber noch lange nicht, das die Ladeabrechnungen korrekt sind. Im Gegenteil: Leider sind falsche Abrechnungen derzeit ein reales Problem.

Zwei Beispiele

Falsche Ladeabrechnung von Einfach Strom Laden

Der Ausschnitt oben stammt aus einer Abrechnung von “Einfach Strom Laden” (sic!) für einen Ladevorgang an einer Ladesäule der Stadtwerke Kaiserslautern. Mal abgesehen davon, das die Standortdaten albern sind: Ich stand 54 Minuten an der Säule, sagen wir der Einfachheit halber eine Stunde. Mein BMW i3 kann mit 11kW an einer AC-Ladesäule laden, sprich: Mehr wie 11kWh sind nicht drin. Ich kann mit diesem Fahrzeug also gar nicht die 25kWh geladen haben. Noch lustiger: Die Ladesäule kann nur 22kW liefern, d.h. sie schafft selbst auch keine 25kWh in unter einer Stunde. Selbst wenn ich unterstelle, das die Spannung kurzfristig am oberen Ende des zulässigen Bereichs ist: 3 * 253V * 32A * 1 Stunde = 24,2 kWh. Auf 25,6 kWh komme ich in keinem Fall.

Ein weiteres Beispiel aus meiner Sammlung, diesmal von Eins Mobil:

Falsche Ladeabrechnung von Eins Mobil

Am 29.02.2020 stand mein Auto in meiner Garage und lud in keinem Fall an einer Ladesäule in Stassfurt, gut 500 km von Kaiserslautern entfernt. Angeblich habe ich dort via AC 12,86 kWh in 39 Minuten geladen. Das geht technisch aber nicht: Mein BMW i3 kann nur mit 11kW laden. In den 39 Minuten kann ich also maximal 7.15kWh laden, aber keineswegs 12,86 kWh.

Was tun?

Auf jeden Fall widersprechen und die Forderung zurückweisen. Der gegenwärtige Affenzirkus bei den Ladeabrechnungen ist nicht in Ordnung: Wer Geld verdienen will, muss eine saubere, nachvollziehbare Abrechnung vorlegen. Die Akzeptanz der Elektromobilität leidet ganz erheblich, wenn man sich bei jeder Rechnung fragt, ob man übervorteilt wurde.

Bei der Rechnung von Eins Mobil wurde der Betrag zunächst nicht abgebucht. Nach meiner Beschwerde war der Sachverhalt recht schnell aufgeklärt: Ich hatte dort eine Ladekarte angefordert, diese jedoch nie erhalten. Stattdessen wurde die mir zugeordnete Ladekarte an jemand anderen geschickt, der dann offenbar die Karte auch mal benutzt hat. Der Kundenberater von Eins Mobil war sehr freundlich und hat den Sachverhalt auch zeitnah geklärt, an der Stelle habe ich absolut keine Klagen. Allerdings muss doch eine Ladekarte auch richtig zugeordnet werden. Da ist wohl noch etwas Arbeit am Prozess erforderlich.

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